NCAA-Teampreview 2013/14: Michigan State Spartans. The fun begins.

Wenn ein Sweet-Sixteen-Team lediglich einen Spieler verliert, gehört es auf jeden Fall zum erweiterten Favoritenkreis für die kommende Saison. Wenn dieses Team von Tom Izzo gecoacht wird, haben wir einen Contender. Willkommen bei den Michigan State Spartans 2013/14.
Nach der letztendlich doch irgendwie durchwachsenen Saison 2012/13, in der die Spartans gegen Duke im NCAA-Turnier ausschieden, blieb das Gefühl, das mit diesem Team mehr drin gewesen wäre. Woran es lag? Zum Einen sicher an den Verletzungen von Gary Harris (der die ganze Saison über mit seiner Schulter zu kämpfen hatte und so zum reinen Shooter wurde) und Travis Trice (Gehirnerschütterung), durch die der Backcourt an Qualität verlor (ja, das sage ich trotz Gary Harris‘ Bombensaison mal so…). Zum Anderen aber auch an der Leistung von Keith Appling, der sich zwar bei den Punkten gesteigert hat, aber erneut nicht die Wandlung vom Combo-Guard zu einem echten Ballverteiler vollziehen konnte. Böse gesagt konnte man in der vergangenen Saison sehen, dass Appling zu einem guten Pointguard zum Teil einfach die Cleverness fehlt. Auch Freshman Denzel Valentine ging die Übersicht mitunter verlustig – der hat vor lauter Spielfreude (wann hat man das letzte mal so einen starken Passer auf SF im College-Basketball gesehen?) den Ball auch gerne mal einfach weggeworfen.
In der kommenden Saison geht es also darum, die bekannten Schwächen abzustellen und cleverer zu werden. Das Potential der Spieler im Einzelnen und der Mannschaft im Ganzen ist riesig. Dazu kommt, dass dieses Team eine unglaubliche Einstellung hat. Kostprobe? Bitte sehr:


(Wie großartig ist bitte Tom Izzo bei 1:01? Best. Coach. Ever.)

Aus dieser talentierten wie eigentlich auch erfahrenen Mannschaft muss ein cleveres Team werden, wenn Tom Izzo mit den Spartans NCAA-Champion werden will. Und dazu braucht dieses Team einen Leader, einen echten Point-Guard. Der Ball liegt bei Keith Appling. Weiterlesen

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This is Sparta. Oder warum Gavin Schilling eine gute Wahl getroffen hat.

Im März verkündete der deutsche Jugend-Nationalspieler Gavin Schilling, dass er in der kommenden Saison für die Michigan State Spartans unter ihrem Coach Tom Izzo spielen wird. Das ist praktisch, ein deutsches Talent bei „meinem“ NCAA-Team vereint zwei Absichten dieses Blogs. Weiterlesen

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Long.Time.No.See.

Lange nichts passiert hier. Was ein neuer Job und ein Umzug mit der Freizeit so anstellen können…

In der Zwischenzeit ist viel passiert. Relativ überraschend hat beispielsweise Kelly Olynyk Elias Harris bei den Gonzaga Bulldogs mal komplett die Schau gestohlen, was sich sicher nicht positiv auf Harris Chancen im Draft ausgewirkt hat. Weniger überraschend fand ich dann das Ausscheiden der vielfach gepriesenen Zags, denen man im Saisonverlauf schon fehlende Härte ansehen konnte. Leider habe ich seit Februar kaum noch NCAA-Spiele gesehen (außer denen der Michigan State Spartans, manchmal muss man eben Prioritäten setzen) und habe die zweite Saisonhälfte eher als Beifahrer erlebt.
Die Spartans wurden derweil mit der Rückkehr von Harris und Payne zu einem legitimen Contender auf den nächsten NCAA-Titel. Ob allerdings überhaupt irgendein Team in der nächsten Saison an Caliparis Cats vorbei kommen kann, wird sich zeigen müssen: Warten auf Wiggins. A propos Spartans: Mit am Start in East Lansing wird mit Gavin Schilling auch ein deutsches Talent sein. Nach vier Jahren unter Izzo werden sich alle deutschen Fans freuen können, Schilling in der Nationalmannschaft oder sonst wo sehen zu können. Absolut richtige Entscheidung von Schilling. Dazu wird es demnächst auch einen Blog-Post geben, ebenfalls zu Harris‘ Chancen im Draft. Ich glaube nach wie vor, dass er ein Steal in der zweiten Runde sein könnte. Poor man’s Draymond Green sozusagen. Bis dahin.

In eigener Sache

Nur kurz eine Mitteilung in eigener Sache: Da ich in der vergangenen Woche einen neuen Job angenommen habe und sich somit meine Zeit auffallend deutlich reduziert hat, gibt’s die wöchentlichen Beobachtungen zu den deutschen Spielern wahrscheinlich in Zukunft etwas unregelmäßiger. Ich will mir natürlich trotzdem weiterhin Spiele ansehen und meine Beobachtungen hier festhalten, aber in welchem Umfang das passieren wird, muss sich noch zeigen. Umzug und so stehen ja auch noch an.
Falls aber jemand nette Hobby-Gruppen zum Zocken in Köln kennt, freue ich mich über Nachrichten per Mail oder Kommentarfunktion.

Deutsche in der NCAA 2012-2013, Woche 8: Giffey, Harris, Heckmann, Wolf

In den Spielen der vergangenen Woche spielten die vier Spieler, über die ich hier bisher am häufigsten geschrieben habe, alle sehr wichtige Rollen für ihre Teams. Zwar nicht in jedem Spiel, aber in den wichtigen Spielen. Sehr erfreulich.

Niels Giffey (Connecticut Huskies)
Manchmal hat man als Spieler gute Tage und manchmal hat man eben schlechte. Was zunächst klingt wie ein Spruch einer mitfühlenden Spielermutter, spiegelt sehr gut die Auftritte von Niels Giffey in den zwei Partien der vergangenen Woche wieder. Das Spiel seiner Huskies gegen die Huskies aus Washington fand an einem eher schlechteren Tag statt. Giffey wurde ungewöhnlich spät (nach etwa 6,5 gespielten Minuten) auf der 3 eingewechselt, zeigte zunächst aber solide Defense und ein paar schöne Pässe. Nachdem er dann in der Defense mal so richtig gepennt hatte, wurde er wieder ausgewechselt. Kurze Zeit später hatte Giffey einen weiteren Auftritt in Halbzeit eins, fiel aber auch da durch eine Unaufmerksamkeit in der Verteidigung auf. In der zweiten Halbzeit hat Giffey dann kaum noch gespielt und konnte so an diesem Tag gar nichts zeigen.
Gegen Marquette zum Auftakt der Big-East-Saison am 1. Januar, hatte Giffey einen wesentlich besseren Tag. Nach einer sehr schlechten defensiven Sequenz in der Defense und einer daran anschließenden schlechten Entscheidung in der Offense von Daniels, wurde Giffey nach nur einer Minute auf der 4 eingewechselt und traf sofort den freien Spot-Up-Dreier. In seinen 32 Minuten Spielzeit überzeugte Giffey dann durch etwas, was man von ihm in Deutschland so eigentlich nicht erwartet: starke Defense. Auch wenn Giffey mitunter unaufmerksam ist – vor allen Dingen unter dem Korb, was einfach nicht seine natürlich Position auf dem Feld ist -, ist er in meinen Augen der vielseitigste Verteidiger der UConn Huskies. Egal ob Perimeter-, Post- oder Deny-Defense, Giffey hängt sich immer voll rein und ist aggressiv. Er verteidigt außerdem clever durch gutes Stellungsspiel und dirigiert seine Mitspieler in der 2-3-Zone. Dieser Einsatz und Giffeys bedingungslose Rollenakzeptanz ist wohl das, was Headcoach Kevin Ollie an ihm schätzt. So stand Giffey fast die komplette zweite Halbzeit und die ganze Overtime auf dem Parkett. Zwar auf der 4, wo er offensiv nach wie vor nicht ins Spiel eingebunden ist, aber mit starker Defense, Hustle-Plays und hoher Intensität. Leider auch mit einem dicken Bock in der Defense, durch den sein Gegenspieler den wohl entscheidenden Korb für Marquette machen konnte. Aber insgesamt ein starker Auftritt von Giffey als defensiver Rollenspieler. Weiterlesen

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Deutsche in der NCAA 2012-2013, Woche 7: Bright, Giffey, Heckmann, Koch, Standhardinger, Tolksdorf, Wolf

Um Weihnachten hatte ich endlich mal wieder viel Zeit, um mir ein paar Basketballspiele anzusehen. Deswegen gibt es heute Beobachtungen von relativ vielen Spielern. Das Spiel von Sebastian Kochs Phoenix gegen Duke war allerdings bereits in der Woche vorher, hier habe ich gemogelt. Die Beobachtungen der letzten Nacht aus dem Spiel von Elias Harris gegen Baylor kommen dann am Freitag.

Kevin Bright (Vanderbilt Commodores)
In der Begegnung seiner Commodores gegen die Middle Tennesse Blue Riders kam Kevin Bright nur mit Mühe ins Spiel: Nach einem schnellen Turnover durch ein missglücktes High-Low-Anspiel machte Bright zunächst einen etwas passiven Eindruck – zu diesem Zeitpunkt war wenig Bewegung in seinem Spiel ohne Ball. Nach einem sehr schönen Backdoor-Cut mit anschließendem Dunk und dem Dreipunktspiel war Bright allerdings wieder sehr aktiv und aggressiv. Kurz nach seiner Wiedereinwechslung, bei noch etwa acht zu spielenden Minuten in der ersten Halbzeit, krachte Bright dann unglücklich in einen On-Ball-Screen, hielt sich daraufhin mit schmerzverzerrtem Gesicht die Schulter und wurde für den Rest der ersten Halbzeit ausgewechselt. In der zweiten Halbzeit konnte Kevin Bright allerdings wieder durch starke Reboundarbeit, gute Defense und Hustle-Plays überzeugen. Offensiv lief es zwar nicht so gut, da produzierte Bright durch Fehlpässe auch den ein oder anderen Turnover, aber als Rollenspieler lieferte er in der knappen Niederlage gegen Middle Tenn wieder eine überzeugende Partie ab. Weiterlesen

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Deutsche in der NCAA 2012-2013, Woche 6: Bright, Giffey, Harris, Heckmann, Tolksdorf, Wolf

Willkommen in der Runde, Kevin Bright! Und Leon Tolksdorf war für die UConn Huskies nach seiner Knieverletzung auch wieder im Einsatz. Giffey, Harris, Heckmann und Wolf sind als übliche Verdächtige am Start.

Kevin Bright (Vanderbilt Commodores)
Zum ersten Mal konnte ich nun Kevin Bright von den Vanderbilt Commodores (Nashville, Tennesse) in Aktion sehen. Seine bisherigen Statistiken lesen sich ja sehr gut – er ist mit etwa 7 Rebounds pro Spiel der beste Rebounder im Team – und auch die Voraussetzung als Spieler mit Erfahrung auf höherem Niveau (Pro A mit Ehingen) in einem relativ unerfahrenen Team ist gut. So startete Bright für Vandy auf der 3 im Spiel gegen die Cornell Big Read und brachte sich gleich mit sehr guter Übersicht und starkem Passspiel (unter anderem ein schönes Alles-Oop-Anspiel auf Kedren Johnson) ein. Dieser Aspekt gefiel mir bei Bright wirklich gut: Selbstlos und mit gutem Auge stellte er sich in den Dienst der Mannschaft und bediente besser postierte Mitspieler. Weiter gefiel mir seine aggressive On-Ball- und Perimeter-Defense, mit der er sehr wertvoll für sein Team war. Ansonsten bewegte Kevin Bright sich beim Break und im Halbfeld gut und traf seine Spot-Up-Dreier, egal ob aus der Ecke oder von der verlängerten Freiwurflinie. Leise Kritik kann ich lediglich an Brights Help-Defense äußern, die auf mich das eine oder andere Mal wenig konsequent wirkte. Da hielt er seine Hand mehr oder weniger motiviert in Richtung Ball, ohne den penetrierenden Guard wirklich zu stören. Aber insgesamt ein wirklich überzeugender Auftritt von Bright als toller Rollenspieler in einem Team, in dem viel auf die Guards Kedren Johnson und Kyle Fuller ausgerichtet ist. Weiterlesen

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Deutsche in der NCAA 2012-2013, Woche 5: Giffey, Harris, Heckmann, Wolf

Nicht viel los, diese Woche. Jeweils nur ein Spiel der Mannschaften mit deutschen Spielern und ich hab wieder nur die Replays geschafft. Vor Jahresende will ich unbedingt noch Kevin Bright und mal wieder Christian Standhardinger spielen sehen. Beide scheinen sich erstaunlich gut zu machen.

Niels Giffey (Connecticut Huskies)
Beim Sieg der Huskies gegen die Harvard Crimson lieferte Giffey eine insgesamt eher unauffällige Partie ab. Seine 4 Punkte erzielte er allerdings aus offensiven Highlights: Mit zwei krachenden Dunks, der erste im Break und der zweite durch einen Alley-Oop, trug Giffey sich in die Scorerliste ein.
Eingewechselt wurde er bereits nach zwei Minuten für Omar Calhoun auf der 3, auf der Giffey – wie mittlerweile üblich bei ihm – durch starke Verteidigung überzeugte. Der junge Berliner konnte gegen Havard seinen Gegenspieler durch eine gute Beinarbeit vor sich halten und setzte seine Hände nur ein, um den Pass abzufangen, was ihm mehrmals gelang. Clever. Im Verlauf des Spiels wechselte Giffey wieder auf die 4, von wo er den Rest des Spiels agierte. Mir gefiel auch auf dieser Position seine Defense gut, da Giffey sehr gut in der Verteidigung rotiert und zur Help-Defense kommt. Dabei räumt er weiterhin Gegenspieler auch gerne mal ab. Weiterlesen

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Deutsche in der NCAA 2012/2013, Woche 4: Giffey, Harris, Heckmann, Wolf

Auch in dieser Woche gibt es leider nur Beobachtungen zu Giffey, Harris, Heckmann und Wolf.

Niels Giffey (University of Connecticut)
Bei der Niederlage der Huskies gegen die gerankten North Carolina State Wolfpack wurde Giffey zunächst auf der 3 eingewechselt, um dann, nachdem DeAndre Daniels wegen Rückenproblemen ausgewechselt wurde, nach wenigen Spielminuten wieder auf die 4 zu rücken. Hier stand er CJ Leslie gegenüber, der ihm körperlich weit überlegen und einer der stärksten PFs der NCAA ist. Gegen diesen überzeugte Giffey durch eine aggressive und starke Deny-Defense, durch die er Leslie nur sehr selten im eins gegen eins verteidigen musste. Aber auch in der On-Ball-Defense gelang es Giffey meistens, seinen Gegenspieler zu kontrollieren. Die meisten seiner Punkte erzielte Leslie nach Rebounds – wo Giffey beim ausboxen mitunter Probleme hatte – oder Durchsteckern, weil Giffey gegen die Guards von NC State aushelfen musste. Mir gefällt weiterhin die Intensität und Aggressivität, die Giffey – egal auf welcher Position – an den Tag legt: Ob offensiv oder defensiv, er wirft sich nach den Loose-Balls und den Rebounds. Offensiv halte ich Giffeys Potential auf der 4 nach wie vor für vergeudet, er ist hier lange nicht so ins Spiel eingebunden wie auf der 3. Sehr schade. Weiterlesen

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BEKO BBL 2012/2013, KW 49: Pace, Offensive- & Defensive-Rating

Hier ein Update zu den bekannten Werten. Ich organisiere das jetzt nach Kalenderwochen, weil man durch die Spielverschiebungen nur schwer von „echten“ Spieltagen sprechen kann.

BBL, KW49: Pace, OR & DR

 

Schießbuden der Liga: Gießen, MBC, Bayreuth, Bonn und Bremerhaven. Erschreckend außerdem in der Defense: die Artland Dragons. Bei denen stimmt’s aufgrund der Kapriolen auf der 1 und der 4 noch gar nicht in der Team-Defense. Die besten Verteidiger: Würzburg auch unter Schröder, die tollen Trierer, der Meister (es läuft so langsam wieder…), die Oldenburger und ALBA Berlin. Die Albatrosse sind außerdem das beste Offensivteam der Liga, statistisch sind die Berliner am überzeugendsten. Außerdem gut in der Offense: Bonn, brose, Bremerhaven und Ulm. Nicht gut in der Offense: Würzburg, Tübingen, Frankfurt, Hagen und München.
Gut bzw. schlecht heißt in diesem Fall natürlich effizient bzw. nicht effizient.

Beim Spieltempo gibt’s wenig Überraschendes, außer: Die Bayern spielen überdurchschnittlich schnell.

Pace, OR & DR nach sechs Spieltagen 2012/2013.
Pace, OR & DR der Spielzeiten 2007-2012.

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